Die zweisprachige Sekundarschule Enrico Fermi wurde 1977 auf Initiative einiger aktiver und verantwortungsbewusster italienischer Einwanderer mit dem Ziel gegründet, ihren Kindern einen Zugang zum Schweizer Bildungssystem zu ermöglichen. Unterstützung erhielten die Eltern vom damaligen italienischen Generalkonsul in Zürich, Emanuele Scammacca.

 

Der Generalkonsul übergab den ambitiösen "Bildungsauftrag" an Giorgio Recla, damaliger Leiter der italienischen Abteilung des Instituts Montana Zugerberg. Mit unermüdlicher Hartnäckigkeit initiierte Recla eine improvisierte Version einer italienischen Sekundarschule, die anfänglich von einer Elternvereinigung verwaltet wurde. Nach und nach entwickelte sich die Idee einer zweisprachigen Schule sowohl in pädagogischer als auch in organisatorischer Hinsicht erfolgreich weiter. Von ihrem ersten provisorischen Standort an der Zürcher Badenerstrasse zog die Schule schon bald in die ehemaligen Räumlichkeiten der französischen Schule an der Rautistrasse 42, wo sie 20 Jahre lang ihren Sitz hatte.

 

Der Schulleiter Recla kümmerte sich um die Akquirierung qualifizierter Lehrpersonen und um eine offizielle Anerkennung durch den italienischen Staat, welcher der Schule – zusätzlich zur vorerst provisorischen Anerkennung – zwei vom italienischen Aussenministerium beauftragte Lehrpersonen zur Verfügung stellte. Das italienische Konsulat in Zürich unterstützte ihn bei den Verhandlungen mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich, die ihrerseits vier deutschsprachige und von der Stadt Zürich finanzierte Lehrpersonen zur Verfügung stellte. Damals besuchten zwischen 120 und 150 Kinder und Jugendliche die Schule. Der Unterrichtsstoff umfasste auch die Fächer Deutsch und Schweizer Kultur.

 

Reclas Wunsch war es, die Schule offiziell nach Enrico Fermi zu benennen, denn auch der mit dem Nobelpreis gekrönte Physiker war auf seine Art ein Emigrant. Ohne grosse bürokratische Hürden und nicht zuletzt aufgrund der kontinuierlichen Bemühungen des Generalkonsuls erhielt die Schule 1979 die offizielle Anerkennung vom italienischen Staat: Die Sekundarschule Enrico Fermi wurde somit eine rechtlich anerkannte, dem Konsularbezirk Zürich zugeordnete Bildungsinstitution. Bis heute sind in der Sekundarschule Enrico Fermi unzählige Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen unterschiedlicher Regionen Italiens und der Schweiz ein- und ausgegangen. Nach Giorgio Recla, der mit seiner Entschlossenheit das Fundament für eine zweisprachige Schule gelegt hatte, wurde die Schule in den Achtzigerjahren für rund zehn Jahre von Bartolomeo Giuliano geleitet.

 

(Prof. Domenico Vitale)

(Übersetzungsdienste: www.coduti-translations.com)